Was ist ein Zielbild - und Wofür

“Zielbild” ist ein Sammelbegriff. Jeder Mensch hat Ziele, jedes Team, jeder Verein, jede Partei, jede Regierung - und natürlich auch die Profit-Organisationen, wie Konzerne und Unternehmen. Unternehmensziele werden oftmals in Visionen und Missionen ausformuliert. Dominant sind in der Regel die harten Ziele: Umsatz, Ertrag, Eigenkapital usw.. Klar, deshalb sind es ja auch Profit-Organisationen. Die monetären Ziele werden in kurzfristigen Sequenzen festgelegt und geändert: Pro Geschäftsjahr, Quartal, Monat oder sogar Tag. Nicht-monetäre Ziele sind dagegen weniger greifbar, oft nicht exakt messbar, allgemeiner und eher langfristig angelegt. Dazu unten mehr.

Wenn jeder Mensch Ziele hat, beansprucht er diese auch bezogen auf das Unternehmen für das er arbeitet. Immerhin verbringen wir einen erheblichen Teil unserer Lebenszeit “bei der Arbeit”. Stimmen persönliche- und Unternehmensziele aber überein? Das sollte bestenfalls so sein.

Meine Überzeugung: Mit Blick auf die hierarchische Pyramide einer Organisation kann ein Zielbild umso mehr Menschen überzeugen und motivieren, je weniger es auf rein monetäre Ziele und den Profit ausgerichtet ist. Und das gilt auch für Profit-Organisationen.

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Schauen wir auf die nicht-monetären Ziele, die nicht direkt als Profit in Excel-Listen ablesbar sind. Davon gibt es undenkbar viele. Deshalb möchte ich sie in zwei Kategorien sortieren:

Strukturelle, organisatorische, funktionale oder technische Zielbilder

Solche Zielbilder sind das Resultat einer Neustrukturierung oder der Reorganisation eines Unternehmens. Oft gehen sie mit der Änderung eines Geschäftsmodells einher. Die getroffenen Entscheidungen sind dabei logisch ableitbar. Beispiele: Zentralisierung des Einkaufs, Implementierung von KI-Systemen, Fusionen, Outsourcing von Geschäftsbereichen, Akquise von Drittkunden etc.. Fundamental wichtig für den Erfolg ist, dass alle betroffenen Mitarbeiter eines Unternehmens den Grund und die Konsequenzen der Entscheidung nachvollziehen können. Das Zielbild und der Weg dahin müssen allen klar und deutlich vor Augen stehen. Sonst gehen die Führungskräfte und die Mitarbeiter den Weg nicht mit. Zwingend notwendig ist dafür eine professionell konzipierte und durchgeführte Kommunikation zur Vermittlung des Zielbildes.

Ideelle Zielbilder

Der Kunde wird mündig - das stellen die Unternehmen zunehmend fest. Führungskräfte innerhalb eines Unternehmens erkennen zudem, dass auch die eigenen Mitarbeiter immer mündiger werden. Sie analysieren, bewerten und urteilen in zunehmendem Maße über ihren Arbeitgeber. Und dabei geht es nicht nur um das Geld verdienen, sondern um Fragen wie: “Fühle ich mich gut”…“Wie steht es um meine Gesundheit”…”Habe ich Zeit für meine Familie”…“Leistet meine Firma einen Beitrag für den Umweltschutz”, “Wie geht meine Firma mit dem Klimawandel um”…“Vertritt meine Firma die Werte, die ich auch vertrete”…“Leistet mein Unternehmen einen Beitrag für die Gesellschaft”?

Der Sinn und der Zweck des einzelnen Unternehmens wird also hinterfragt. Die Unternehmensleitung ist gut beraten, wenn sie in ihrem Zielbild das WOFÜR formuliert und vorlebt. Sobald sich Mitarbeiter damit identifizieren können und das Gefühl haben, dafür auch einen Beitrag leisten zu können, werden sie motiviert am Erfolg des Unternehmens teilhaben. Und der Erfolg ist nicht nur über Eurobeträge definiert. Beispiele: 4- statt 5-Tage-Woche durch Einsatz eines KI-Systems. Reduktion Carbon Footprint durch die Zentralisierung der Lieferkette. Für jeden Neukunden ein Baum pflanzen.

Unternehmerische Zielbilder mit höherer gesellschaftlicher Relevanz ermöglichen es den Mitarbeitern und Führungskräften, sich mit den gleichen Zielen zu identifizieren. Das verbindet, intensiviert den Austausch, erhöht den Einsatz, stärkt das gegenseitige Vertrauen und wirkt sich positiv auf die Motivation und das Engagement jeder einzelnen Person aus. Der Erfolg des Unternehmens wird damit gefördert - und damit indirekt der Profit. Aber nicht als singuläres Ziel, sondern als angenehme Begleiterscheinung.

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